Liebe Züchterfreunde,

über Brut und Aufzucht von Fasane, Tragopane, Steinhühner und Wachteln gibt es, wie es im Volksmund so schön heißt, ein Buch zu schreiben!
Dieses möchte ich jedoch hier nicht machen.
Doch sind sicherlich einige Grundsätze zu beachten, welche weder aus Norm noch Richtlinien zu entnehmen sind. Oberstes Gebot eines jeden
Züchters sollte in erster Linie die Naturbrut bei den Hühnerartigen sein! Um eine bessere Schlupfrate zu erreichen kann man sich allerdings
bei verschiedenen Arten für die Ammenbrut durch Zwerghühner durchaus verlassen.
Je nach Art und Rasse legen einige Fasane ihre Eier im Abstand von 2 - 5 Tagen, bei Pfaufasane nur alle 3 Wochen ca. 2 Stück. Würde man also
alles der natürlichen Brut der einzelnen Rassen überlassen, wäre eine wesentlich geringere Nachzucht zu erwarten! Da bei Bruteiern die
Lagerdauer von mindestens 24 Stunden und höchstens 10 Tagen unter täglichem drehen nicht überschritten werden sollte um ein möglichst gutes
Zuchtergebnis zu erzielen, sollte man auf Ammenbrut durch Zwerghühner ausweichen. Jedoch muß man sich im Klaren sein, das Lockrufe der Hühner
von Fasanenküken nicht als solche verstanden werden, da sie nicht die gleiche Sprache sprechen.
Das zur Aufzucht verwandte Aufzuchtfutter besteht bei uns zur Zeit aus der Putenaufzucht der Firma Versele Laga Show 1, welches bis zur 10.ten
Woche in Verbindung mit Mehlwürmern, kleingehackten Brennesseln und verschiedenen Kräutern, wie Kresse, Salbei, Majoran, Petersilie und Boretsch
verfeinert werden. In dieser Futterserie werden ab der 10.ten Woche wie vorher Show 2, und danach Erwachsenenfutter, Show 3 gereicht. Bei den
Zuchtpaaren habe ich beste Erfahrungen durch Zugabe , je nach Jahreszeit, durch Feuchtmischungen aus Legemehl, Sojaschrott, kleingehackte Früchte,
Buchweizensamen und Knoblauchgranulat feststellen können. Ferner eignet sich diese Futterform hervorragend zur Verabreichung etwaiger Medikamente
wie Wurmkuren, Kokzidiose oder Geflügelpestimpfungen.
Die Unterbringung der Jungtiere erfolgt je nach Ausschlupfart, entweder bei den Eltern, bei den Glucken oder bei nicht zu verhindernder Brutmaschine
in Boxen von ca. 30 x 30 cm, mit Wärmezufuhr einer 25 Watt Birne.
Nach ca. 1 Woche werden diese aus ihren Boxen in größere von ca. 60 x 80 x 60 cm umgesetzt. Je nach Außentemperatur muß auch hier noch auf nötige
Wärme geachtet werden!
Sind ca. 4 - 6 Wochen vergangen, werden die Jungtiere in Innenställe umgesetzt, die ungefähr 2 x 2 Meter groß sind. Sitzstangen, die über Kotbretter
angeordnet sind, bieten die nötige Aufbaumungsmöglichkeit. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, hier, wie auch in den kleinen Boxen, von Anfang
an einige grüne Zweige von Zypressen und Kirschlorbeer anzubringen. Die Tiere fühlen sich wohler und bleiben dadurch auch viel ruhiger, da sie eine
Versteckmöglichkeit lieben.
Je nach Witterung und Außentemperatur können die vollbefiederten - Teenies - dann auch die Außenvoliere nutzen, ohne Regen oder praller Sonne ausgesetzt
zu sein.
Jedoch gibt es gerade bei der Brut und Aufzucht von Hühnervögeln jedes Jahr etwas Neues, dabei spielen sicher die Witterung, Verfassung und die
Unterbringung der Zuchtpaare eine große Rolle. Sicher gibt es weitere Möglichkeiten wie man an die Sache herangeht.
Generell kann auch ich nur über meine eigene Erfahrung über dieses schöne Hobby berichten, welches weitere Zuchtfreunde dazu ermutigen sollen, diese
liebenswerten und schönen Tierarten zu erhalten, da einige Fasane in ihrem Ursprungsland schon nicht mehr anzutreffen sind.